„Mitten in Deinen Arbeiten & Sorgen so mancher Art hast Du es gewiß nicht unterlassen, den unsrigen, soweit dies in der Ferne möglich, zu folgen. Es wird Dir nichts verborgen sein, daß der Winter streng & hart war, & die Erfahrungen von Außen her weder angenehm noch heiter. Es war ein förmlicher Wetteifer, wer Carl am meisten hindern & ihn seinen schweren Beruf noch mehr erschweren könnte. Ich habe nicht geglaubt, daß im Staatsleben man sich so ganz von persönlichen Zu-& Abneigungen leiten lassen könnte & habe häufig Grund gehabt, zu erstaunen. (…)
Was uns hier am meisten fehlt, das ist geistige Anregung; die darf man nicht suchen wollen, wer Verstand hat, beschäftigt sich nur mit Politik.- Künste & Wissenschaften finden noch keine glänzenden Vertreter. Aber nur Geduld! …“
Aus einem Brief Elisabeths zu Wied, gerade junge Fürstin von Rumänien geworden, an ihren Bruder, Fürst Wilhelm zu Wied nach Neuwied – aus Bukarest im Mai 1870.


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