Leben und Werk

Viaţa şi opera

Carmen Sylva, geborene Prinzessin Elisabeth zu Wied, Fürstin und erste Königin von Rumänien (1843-1916)

„Ist mein Schicksal nicht ein wunderbares in seiner Tragik und seiner Süßigkeit, in seiner Gefängnisenge und seiner Weltweite? Ohne das eine wäre wohl das andere nie geworden, nur habe ich nicht viel davon, ich fühle nur die Enge.- Ich denke jetzt oft nach über mein Schicksal, zumal bei der Nacht, und denke, man müsste mir’s doch verzeihen, que je suis une grande révoltée.“

„Die Feder in der Hand bin ich eine ganz andre Person.“


1843
Neuwied, 29. Dezember: Geburt von Elisabeth Pauline Ottilie Luise, Prinzessin zu Wied, ältestes Kind des Fürsten Hermann zu Wied und der Fürstin Marie, geborene Prinzes­sin von Nassau-Weilburg.
Erziehung, Reisen

1855-60
Privatunterricht in humanistischen Fächern (Ge­schichte, Literatur, Grammatik, Kunstgeschichte, Religionsge­schich­te), in Mathematik und Physik. Erlernen mehrerer Fremd­sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Latein, Griechisch); Phi­losophieunterricht von ihrem Vater Fürst Hermann zu Wied.   
 
1861
Erste Begegnung mit Karl von Hohenzollern-Sigmaringen am preußischen Hof in Berlin (später von Carmen Sylva im Band Mein Penatenwinkel, 1908, geschildert).
 
1863-64: Aufenthalt in Russland (Moskau und St. Petersburg) bei ihrer Patentante, Großfürstin He­lene von Russland.  Klavierunter­richt bei Anton Rubinstein und Clara Schumann.

1864: Tod ihres Vaters, Fürst Hermann zu Wied.

1864-66: Mehrere Reisen in die Schweiz mit ihrer Patentante, Großfürstin Helene von Russland.

1866-68: Reisen nach Italien, Schweden und Frankreich.

1869
12. Oktober 1869: Verlobung in Köln (später von Carmen Sylva in „Mein Penatenwinkel“, 1908, geschildert); Verlobungsfeier in Neuwied am 16. Oktober.

Elisabeth beginnt, Rumänisch zu lernen.

15. November 1869: Hochzeitsfeier im Schloss Neuwied.

Dezember 1869: Ankunft in Rumänien.


1870
27. August/ 8. September 1870, Bukarest: Geburt von Prinzessin Maria (genannt Itty).

Die Fürstin unterstützt den Weiterbau des Waisenhauses „Fürstin Helene” und spendet für die Errichtung einer Kapelle.

1870-71
Rumänische Thronkrise in Zusammenhang mit dem deutsch-französischen Krieg. Die Radikalliberalen versuchen, Carol vom Thron zu stürzen; der Fürst überlegt abzudanken, doch die Konservativen fordern den Fürsten auf, den rumänischen Thron nicht zu verlassen.

1871

Das Fürstenpaar reist durch Rumänien, um Land und Leute besser kennenzulernen und um sich der Bevölkerung zu zeigen.

1872
März-April: Kuraufenthalt der Fürstin Elisabeth in Italien (Neapel, Rom).

1873
Reise der Fürstenfamilie nach Deutschland, Besuch der Eltern in Neuwied und Sigmaringen.

1874
28. März/ 9. April 1874 (am Gründonnerstag der rumänischen orthodoxen Kirche), Bukarest: Tod der Prinzessin Maria. Sie wird im Park des Schlosses Cotroceni bestattet.

1875
10./ 22. August 1875: Feier der Grundsteinlegung zum Bau des Schlosses Pelesch in den Karpaten (Sinaia). Fürstin Elisabeth verfasst ein Gedicht, In den Grundstein von Castel Pelesch, das symbolisch in das Fundament eingemauert wird.
Fürstin Elisabeth freundet sich mit dem rumänischen Dichter Vasile Alecsandri an, der sie ermutigt, rumänische Dichtun­gen ins Deutsche zu übersetzen.

1876
Die Fürstin gründet die Nationale Rote-Kreuz-Gesellschaft Rumäniens.

1877-1878
16./ 28. August 1877: Der Zar beauftragt Fürst Carol mit dem Kommando über die russischen und rumänischen Truppen bei Pleven (Plevna); Sieg über die türkische Armee.

Fürstin Elisabeth gründet eine „Erste-Hilfe-Ambulanz” und lässt zwei Laza­rette im Schlosshof Cotroceni aus eigenen Mitteln bauen. Dort versorgt sie die im Krieg verwunde­ten Offiziere und ermutigt die Damen der hohen Gesellschaft ihrem Beispiel zu folgen.

1878
Juni/ Juli 1878: auf dem Berliner Kongress wird die Unabhängigkeit Rumäniens anerkannt.
Fürstin Elisabeth veröffentlicht in deutschen Zeit­schriften Übersetzungen aus rumänischen zeitgenössischen Dichtu­n­gen (insbesondere von Vasile Alecsandri). Sie veröffentlicht unter dem Pseudonym E. Wedi die erste Übersetzung eines Gedichts von Mihai Eminescu, dem heute bedeutendsten Dichter der rumänischer Literatur.

1879
Beginnend mit dem Jahr 1879 wurde alljährlich am 10. Mai die Thronbesteigung durch Carol I. und die Unabhängigkeit Rumäniens gefeiert.
Fürstin Elisabeth gründet das „Karitative  Schwesterninsti­tut” mit eigenen Mitteln.
September-Oktober: Kuraufenthalt der Fürstin in den Niederlanden (Scheveningen und Amsterdam).

1880
21. November/ 3. Dezember 1880, Sigmaringen: Prinz Ferdinand von Hohenzollern-Sigmaringen, der Sohn des Bruders von Carol I. von Rumänien, wird zum Erbprinzen Rumäniens ernannt.

Fürstin Elisabeth beginnt ihre schriftstellerische Tätigkeit unter dem Dichternamen „Car­men Sylva”.

Veröffentlichungen:

„Sappho“ (Versepos), Leipzig: F. A. Brockhaus.

„Hammerstein“ (Versepos), Leipzig: F. A. Brockhaus.

1881
14./ 26. März 1881: im Rumänischen Parlament wird Rumänien zum Königreich erklärt.

10./ 22. Mai 1881: Krönung von Carol I. und Elisabeth als erstes Königspaar von Rumänien.

Die Königin verstärkt ihre Wohltätigkeit in Rumänen, indem sie verschiedene soziale Projekte unterstützt und neue initiiert. Gründung der „Stiftung Königin Elisabeth” (für Spenden der Königsfamilie im sozialen Bereich) und der gemeinnützigen Gesell­schaft „Furnica” („Die Ameise“) zur Unterstützung der Hausindustrie.

In Deutschland erscheint der Band „Rumänische Dichtungen“ mit Übersetzungen von Carmen Sylva und Mite Kremnitz. Der Band wird bis zum ersten Welt­krieg die Rezeption der rumäni­schen Lyrik in Deutsch­land entschei­dend prägen.

Literarische Zusammenar­beit der Königin mit ihrer Hofdame Mite Kremnitz unter dem Doppelpseudonym „Dito und Idem”; Veröffentlichung mehre­rer gemeinsam verfasster Briefro­mane und Novellenbände in Deutschland (bis 1889).

Veröffentlichungen:

„Stürme“ (Versepen), Bonn: Strauss.

„Rumänische Dichtungen“, ins Deutsche von Carmen Sylva, hrsg. und mit weiteren Beiträgen versehen von Mite Kremnitz, 1. Auflage: Leipzig: W. Friedrich, Verlag des „Magazin für die Literatur des In- und Auslandes“, 1. Auflage, Leipzig: Kröner, 1881.


1882
Erkrankung Elisabeths an Malaria, Operation infolge einer Felsenbeinentzündung, Erschöpfungsanzeichen durch Überarbeitung.

Erholung in Italien und in Segenhaus zusammen mit Gelehrten und Künstlern als Gäste, darunter: der Dichter Vasile Alecsandri, der Bildhauer Carl Cauer, der Komponist Ivar Hallström.

Veröffentlichungen:

„Leidens Erdengang. Ein Märchenkreis“, Berlin: Duncker.

„Die Hexe“, (Versepos), zu einer Statue von Carl Cauer, mit einem Titelbild, Berlin: Duncker.

„Ein Gebet“, (Novelle), Berlin: Duncker.

„Jehovah“, (Versepos), Berlin: Duncker, 1882 und Leipzig: Friedrich, 1882.

„Les pensées d’une reine“ (Aphorismen in französischer Sprache), herausgegeben und mit einer Einleitung über die dichtende

Königin vom französischen Schriftsteller Louis Ulbach, Paris: Calmann-Lévy.

 
1882/83
Die rumänische Ausgabe der Pelesch Märchen (Poveştile Peleşului) erscheint Ende 1882 in Rumänien und wird als Prämienband in den rumänischen Schulen verteilt. In Deutschland erscheinen die Pelesch-Märchen von Carmen Sylva im Frühjahr 1883.

„Poveştile Peleşului“, Bucureşti: Editura Ministerul Cultelor şi Instrucţiunii Publice.

„Pelesch-Märchen“ („Aus Carmen Sylva’s Königreich“, Bd. 1), 1. Und 2. Auflage: Bonn: Strauss; 1. und 2. Aufl. Leipzig: Friedrich.
Schloss Pelesch

 
1883
25. September/ 7. Oktober 1883: Einweihung des fertigen Baus von Schlosses Pelesch.
 
1884
Veröffentlichungen:

„Meine Ruh'“ (Gedichte), Leipzig: W. Druglin; Berlin: Duncker, 1884.

„Handzeichnungen“ (Erzählungen und Skizzen), Berlin, Duncker.

„Mein Rhein“ (Gedichte), illustriert von E. Doeppler, nebst 20 landschftlichen Radierungen, unter Leitung von Hans

Meyer ausgeführt von F. Krostewitz und R. Heinrich, 1. und 2. Auflage, Leipzig: Titze.

Erster Briefroman in Zusammenarbeit mit Mite Kremnitz unter dem Pseudonym Dito und Idem (Königin Elisabeth und Mite Kremnitz): „Aus zwei Welten“, Leipzig: Friedrich.
 
1885
Die Königin unterstützt die Gründung der gemeinnützigen Gesellschaften „Munca” (Die Arbeit) und „Albina” (Die Biene).

Veröffentlichungen:

„Durch die Jahrhunderte“ („Aus Carmen Sylva’s Königreich“, Bd. 2: Geschichten und Nacherzählung von Balladen und Legenden, aus der rumänischen Geschichte von Decebal bis König Carol I., V. Alecsandri gewidmet), Leipzig: Friedrich.

Übersetzung ins Deutsche des französischen Romans „Pecheurs d’Islande“ von Pierre Loti: „Islandfischer“, Bonn: Strauss.

1886
Beginn der Arbeit am Evangelium der Klosterkirche Curtea de Argeş, das sie im Missalestil malt und 1892 beendet. Die Königin schenkt das Evangelium der Kirche Curtea de Argeş in Gedenken an ihre verstorbene Tochter, Prinzessin Maria (1870-1874).

Königin Elisabeth beginnt, einen literarisch-musikalischen Sa­lon in Bukarest und Sinaia zu führen und lädt zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Gelehrten aus dem In- und Ausland ein.

Veröffentlichungen:

„Mein Buch“, (faksimilierte Gedichte mit Randzeichnungen von C. M. Seyppel), Düsseldorf: Felix Bagel.

„Astra“ (Briefroman von Dito und Idem), 1. und 2. Auflage, Bonn: Strauss.

„Anna Boleyn“ (historisches Trauerspiel von Dito und Idem), Bonn: Strauss.

1887
Die Königin lädt den französischen Schriftsteller Pierre Loti nach Sinaia ein.

Veröffentlichungen:

„Es klopft“ (Novelle), 2. und 3. Auflage, Regensburg: Wunderling.

„Feldpost“ (Briefroman von Dito und Idem), Bonn: Strauss.

1888
Pierre Loti bearbeitet die 2. Auflage des französischen Aphorismen­bandes der Königin, Les pensées d’une reine (1888). Die Academie française verleiht der Königin den Preis Botta für die 2. Auflage von Les pensées d’une reine (1888).

Besuch der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn in Sinaia.

Veröffentlichungen:

„Pelesch im Dienst“, Ein sehr langes Märchen für den Prinzen Heinrich XXXII. von Reuß, Bonn: Strauss.

„Rache und andere Novellen“ (Novellenband von Dito und Idem), Bonn: Strauss.

1889
Prinz Ferdinand, der designierte Thronfolger Rumäniens, übersiedelt nach Rumänien.

Reise Elisabeths nach Domburg, Holland. Es entsteht der Liederzyklus „Eine Reise in Liedern“ nach Carmen Sylvas Lyrik vertont von August Bungert.

Veröffentlichungen:

„Lieder aus dem Dimbovitzathal“ („Der Rhapsode der Dimbovitza“), rumänische Volksdichtung gesammelt von Elena Văcărescu, ins Deutsche übertragen von Carmen Sylva, Bonn.

Aufenthalt von Elisabeth mit Elena Văcărescu und August Bunget in Segenhaus zur Vertonung der Lieder aus „Der Rhapsode des Dâmbovitza“ in enger Zusammenarbeit.

1890
Ehrenmitgliedschaft Elisabeths in der Rumänischen Akademie Bukarest.

Königin Elisabeths Aufenthalt in Großbritannien, Wales. In Lladnundno wird Elisabeth als Verleihung des Titels „Bardess of Wales“ geehrt. Elisabeth besucht Königin Victoria in Balmoral.

Aufenthalt in Neuwied zur Vorbereitung der Aufführung ihres Trauerspiels „Meister Manole“ am Burgtheater 1891.

Veröffentlichungen:

„Deficit“ (Roman), Bonn: Strauss. „Frauenmuth“ (Theaterstücke), Bonn: Strauss.

„Die Sphynx“ (Versepos aus „Mein Buch“), geschrieben und gemalt von Carmen Sylva und vertont von August Bungert, ins Französische übersetzt von Elena Văcărescu), Friedrich Luckhardt, Berlin und G. Schirmer: New York.

„Vom Amboß“ (Aphorismen), 1. und 2. Auflage Bonn: Strauss.

1891
25-jähriges Regierungsjubiläum von König Carol I. von Rumänien

Kronprinz Ferdinand verliebt sich in Elena Văcărescu, der bevorzugten Hofdame der Königin. Elisabeth ermutigt den Heiratswunsch der Beiden. Das rumänische Parlament ist gegen eine Heirat des Thronfolgers mit einer Rumänin, und der König löst die Verlobung Ferdinands mit Elena Văcărescu auf. Es bricht ein Ehekonflikt zwischen Elisabeth und Carol aus. Die Königin verlässt das Land; sie bleibt bis 1894 im Exil, zunächst in Venedig und Pallanza (bis April 1892) und danach in Segenhaus bei Neuwied (1892-1894).

Veröffentlichungen:

„Handwerkerlieder“ (Gedichte), Bonn: Strauss.

„Heimath“ (Gedichte), Bonn: Strauss.

„Meerlieder“ (Gedichte), Bonn: Strauss.

„Weihnachtskerzchen von Pallanza“ (Gedichte), Pallanza: Vercellini.

1892
Verlobung des rumänischen Thronfolgers Prinz Ferdinand mit Prinzessin Maria von Edinburgh, im Juni 1892 in München.

15. August 1892: Prinzessin Maria, die Verlobte des Thronfolgers Ferdinand, besucht Königin Elisabeth in Segenhaus.

Veröffentlichungen:

„Meister Manole“ (Drama), Bonn: Strauss.

„Bucarest“ (Essay in französischer Sprache), in: Les Capitales du Monde, No. 12, P. 297-320, Paris.

1892/93
29. Dezember 1892/ 10. Januar 1893: Hochzeit des Kronprinzen Ferdinand mit Prinzessin Maria im Schloss Sigmaringen.

3. Oktober 1893: Geburt des Kronprinzen Carol, erster Sohn des rumänischen Thronfolgerpaares, späterer König Carol II. von Rumänien.

1893
Elisabeth verweilt weiterhin im Exil in Segenhaus.

Veröffentlichungen:

„Um ein paar Stiefelchen“ (Theaterstück), Neuwied: Strüder.

1894
September 1894: Königin Elisabeth kehrt nach Rumänien zurück; feierlicher Empfang der Königin in Bukarest. 29. September 1894: Geburt von Prinzessin Elisabeta (auch Lisaveta genannt), Tochter des rumänischen Thronfolgerpaares und spätere Königin von Griechenland. 15. November 1894: Silberhochzeit des Königspaares


1895
14. März 1895: Der König eröffnet die Universitätsbibliothek in Bukarest und gründet die Stiftung  Carol I.
14./ 26. September 1895: Einweihung der Donaubrücke bei Cernavodă. König Carol I. schlägt symbolisch den letzten Niet ein.
Besuch des Kaisers Franz Joseph.


1896
September 1896: Besuch des Kaisers Franz Joseph offiziell in Bukarest und privat in Sinaia.

Die Königin übernimmt die Schirmherrschaft für die ,,Poliklinik Regina Elisabeta”, die kostenlose ärztliche Hilfe für Bedürftige bietet.

1898
Die Königin lernt den jungen Musiker George Enescu kennen, den sie „seelisch adoptiert” und dessen Musikerkarriere sie fördert.

Veröffentlichungen:

„Monsieur Hampelmann“, viersprachiges Kinderbuch: deutsch, rumänisch, französisch, englisch, Illustrationen des Hofarchitekten André Lecomte de Nouy, Bucuresti: Carol Göbl. Die Illustrationen André Lecomte de Nouys zum Buch Elisabeths entstanden in Pallanza 1892.
 
1899
27. Dezember 1899: Geburt von Prinzessin Maria (auch Mignon genannt), Tochter des rumänischen Thronfolgerpaares und spätere Königin von Jugoslawien.

Veröffentlichungen:

„Die beiden Masken“(„Les deux Masques“) von Paul de Saint-Victor aus dem Französischen übersetzt von Carmen Sylva, 3 Bände, Berlin: Duncker, 1899-1900.
 
1900
Veröffentlichungen:

„Thau“ (Gedichte), Bonn.

„Seelengespräche“ (geistliche Texte), Bonn: Strauss.
 
1901
Veröffentlichungen:

„Märchen einer Königin“ (Märchen), mit Bildschmuck von Elias, Fidus, Kado, Bonn: Strauss.

1902
Tod der Mutter der Königin Elisabeth, Fürstin-Witwe Marie zu Wied. Elisabeth erbt Villa Segenhaus, bei Neuwied das sie zum Treffpunkt für Künstler und Gelehrte nutzt.

Veröffentlichungen:

„Es ist vollbracht. Das Leben meines Bruders Otto Nicholas, Prinz zu Wied“ (Erinnerungen), Berlin: Duncker.
 
1903
Königin Elisabeth gründet das „Evangelische Diakonissen-Institut” in Bukarest.

5. August 1903: Geburt von Prinz Nicolae, Sohn des rumänischen Thronfolgerpaares. 

Aufenthalt im September mit dem Musiker George Enescu und dem Sekretär und Geiger Edgar Dall’Ordo und dem Cellisten Dimitrie Dinicu in Segenhaus. Enescu vertont das Carmen Sylvas Gedicht: „Regen“.

Veröffentlichungen:

„Unter der Blume“ (Weinlieder), Regensburg.

„Geflüsterte Worte“ (Essays und Lyrik), 5 Bände, Regensburg: Wunderling, 1903-1912.

1904
Reise des Königspaares zusammen mit dem Erbprinzenpaar und ihren ältesten Kindern auf der Donau vom 27. April/10. Mai bis zum 3./16. Mai 1904. Der Reisebericht der Königin erscheint als Buchausgabe 1905 gleichzeitig in Deutschland (Rheintochters Donaufahrt) und in Rumänien (Pe Dunăre).
Die Königin übernimmt die Schirmherrschaft für verschiedene Wohltätigkeitsvereine, darunter für den 1904 gegründete Verein „Pâinea Zilnică” („Das tägliche Brot”).

Veröffentlichungen:

„In der Lunca. Rumänische Idylle“ (Erzählung), George Enescu gewidmet, mit zwei Illustrationen nach Gemälden von Nicolae Grigorescu, Regensburg: Wunderling.
 
1905
Veröffentlichungen:

„Rheintochters Donaufahrt“, Regensburg: Wunderling.

„Pe Dunăre“, Bucureşti: Socec.
 
1906
Die nationale Jubiläums-Ausstellung in Bukarest feiert König Carol I. und zeigt die Entwicklung des Landes während seiner 40-jährigen Herrschaft von 1866 bis 1906.

1906
Einweihung von „Vatra Luminoasă” („Leuchtender Herd“) in Bukarest, der Einrichtung der Königin Elisabeth zur Förderung der Sehbehinderten in Rumänien. Der König spendet dafür 500.000 Lei.

1907
In der Moldau bricht der Aufstand der Bauern aus, der bald das ganze Land ergreift, so dass der Einsatz der Armee erforderlich ist, um die Ordnung wiederherzustellen.

Die Königin unterstützt die Seidenraupenzucht und die Textilherstellung, um die ländliche Hausindustrie zu ermutigen. Gründung der gemeinnützigen Gesellschaft „Ţesătoarea” („Die Weberin“).
Oktober 1907: Besuch des Großherzogs Wladimir von Russland in Rumänien.
22. Oktober, Tod des Bruders der Königin, Fürst Wilhelm zu Wied.
 
1908
23. Dezember 1908: Geburt von Prinzessin Ileana, Tochter des rumänischen Thronfolgerpaares.

Veröffentlichungen:

„Mein Penatenwinkel“ (Erinnerungen), Frankfurt am Main: Minjon.
 
1909
April 1909: Anlässlich des 70. Geburtstages des Königs Carol I. (am 20. April 1909) verleiht ihm Kaiser Wilhelm II. den Feldmarschallstab der deutschen Armee, besucht ihn aber nicht persönlich, sondern sendet seinen Sohn Erbprinz Friedrich Wilhelm nach Rumänien.

20. April 1909: Königin Elisabeth schenkt dem König einen Kelch aus Bergkristall mit einem von ihr selbst handgearbeiteten Spitzendeckchen mit Edelsteinen sowie das Gedicht „Der Kelch, der war von Bergcrystall“.

Juli 1909: Besuch des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich in Rumänien.
 
1910
April: Besuch des Königs Karl Gustav V. von Schweden in Rumänien.
 
1911
August: Besuch des türkischen Erbprinzen Jussuf Izzedin in Rumänien.
 
1912
3. Dezember 1912: Geburt von Prinz Mircea, Sohn des rumänischen Thronfolgerpaares.


1913
Bulgarische Kampagne und Übernahme des Gebietes Kadrilater im Sü­den Dobrudschas. 10. August 1913: Frieden von Bukarest.

29. Dezember 1913: 70. Geburtstagsfeier der Königin Elisabeth.

Veröffentlichungen:

„Aliunde“ (Lateinisch für: anderswoher), französischer Aphorismenband mit einer Widmung der Königin in Erinnerung an ihre Hofdame Catherine Ecsarho, Bucureşti: Minerva.


1914
Ausbruch des I. Weltkriegs. Entgegen dem Wunsch des Königs Carol I., sich dem Dreibund anzuschließen, plädiert der Kronrat für die Neutralität Rumäniens im europäischen Konflikt.
1./ 14. Juni 1914: Besuch der Zarenfamilie in Constanţa.
27. September/ 10. Oktober 1914, Sinaia: Tod des Königs Carol I. von Rumänien. Der König wird in der Klosterkirche von Curtea de Argeş bestattet.
Die Königinwitwe Elisabeth zieht sich in das Kloster Curtea de Argeş zurück.
 
1915
Elisabeth kehrt wegen einer Augenoperation nach Buka­rest zurück.

1916
18. Februar/ 2. März 1916, Bukarest: Tod der Königin Elisabeth. Sie wird in der Klos­terkirche von Cur­tea de Argeş bestattet, neben dem Grab des Königs Carol I. Die Überreste der 1874 verstorbenen Prinzessin Maria werden aus Cotroceni nach Curtea de Argeş überbracht und in dem Grab der Königin Elisabeth beigesetzt.