Das erste Königspaar von Rumänien Carol I. und Elisabeta

Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen

Herausgegeben von Silvia Irina Zimmermann und Edda Binder-Iijima

Silvia Irina Zimmermann und Edda Binder-Iijima (Hg.): Das erste Königspaar von Rumänien Carol I. und Elisabeta. Aspekte monarchischer Legitimation im Spiegel kulturpolitischer Symbolhandlungen. [Schriftenreihe der Forschungsstelle Carmen Sylva - Fürstlich Wiedisches Archiv, Band 3], Stuttgart: ibidem-Verlag, 2015, 188 S., ISBN 978-3-8382-0755-1.

Übersetzungen aus dem Rumänischen ins Deutsche von Silvia Irina Zimmermann und Edda Binder-Iijima.

Blickt man auf die Regentschaft des ersten rumänischen Königspaars zurück, so kann Carol I. (1866-1881 Fürst, 1881-1914 König von Rumänien) und Elisabeth/Elisabeta (1869-1881 Fürstin, 1881-1914 Königin von Rumänien) durchaus ein erfolgreiches Wirken bescheinigt werden. Es war ihnen bis 1914 gelungen, Rumänien zu einem politisch relativ stabilen und angesehenen Land in Südosteuropa und allgemein in Europa gemacht zu haben. Das bedeutete allerdings nicht, dass die Herrschaft von Carol I., dessen Regierungsantritt 1866 eher einem Überraschungscoup glich und gegen den Willen der meisten Großmächte erfolgte, ohne Krisen verlaufen wäre - so stand Carol I. beispielsweise 1871 kurz vor dem völligen Scheitern. Die Überwindung dieser Krise durch die Klärung politischer Zuständigkeiten und seine Heirat mit Elisabeth von Wied im November 1869 bildeten die Voraussetzungen dafür, dass Carol I. überhaupt mit einer Dynastiegründung beginnen konnte, deren Legitimierung sich auch in Repräsentations- und Symbolformen niederschlug, die Bezug nahmen auf die rumänische Gesellschaft mit ihren kulturell und religiös tradierten Vorstellungen hinsichtlich der fürstlichen Macht.

Der vorliegende Band macht die Anforderungen und Probleme der rumänischen Monarchie und ihre Integrationsleistung in der rumänischen Gesellschaft sichtbar, wobei insbesondere die repräsentativ-symbolische Ebene mit ihrer legitimatorischen Funktion analysiert wird. Die Mehrzahl der Beiträge stammt von rumänischen Forscherinnen und Forschern, die wichtige Ergebnisse zur Einordnung der rumänischen Monarchie beisteuern und somit auch einen Überblick über die in Rumänien geleistete Forschungsarbeit geben. Die Herausgeberinnen messen diesem Aspekt einen wichtigen Stellenwert bei, da sie die rumänische Forschung einem deutschen Publikum zugänglich machen und zu einem bilateralen Wissenschaftsaustausch beitragen möchten.